Wesentlich für die Macher der Gartenschau sei das Thema Nachhaltigkeit. So ist vorgesehen, dass der überwiegende Teil der Investition auch nach Ende der Gartenschau der Bevölkerung von Wangen und Umgebung nutz- und erlebbar bleibt. So dient der Stadtgarten auch künftig als Naherholung mitten in der Stadt, ebenso der sich anschließende Sportpark mit Streetball, Beachvolleyball, Skater- und Tischtennisanlage sowie Schachbrett. Reiner Bierig führte durch die Schaugärten und eine Wettbewerbsfläche der besten Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau. Das Siegerteam startet Mitte September beim Bundeswettbewerb und dann mit ein wenig Glück bei den Europameisterschaften, ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Werbung um Nachwuchs in diesem abwechslungsreichen Beruf. Zu sehen sind zudem wunderschöne Gartenbeispiele, u.a. wie man die nicht gewünschten „Schottergärten“, mit einfachen Mitteln wieder zurückbauen kann.

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Reiner erläutert die Schaugärten


Karl-Eugen Ebertshäuser, der schon einige Gartenschauen verantwortet hat, berichtete über den jahrlangen Planungsvorlauf und die Diskussionen mit Oberbürgermeister, dem Gemeinderat, den Behörden und auch der Bevölkerung bis es zur Realisierung kommt. Mit der Gartenschau wurde erreicht, dass das seit 1990 brachliegende Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei ERBA, revitalisiert wurde, mit dem Ziel, das alte Fabrikgebäude, samt Personalwohnungen zu sanieren und einer neuen Verwendung zu zuführen. Gleichzeitig wurde mit zusätzlicher angrenzender Wohnbebauung der räumliche Anschluss des ERBA-Geländes an die Stadt Wangen erreicht.

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Karl-Eugen Ebertshäuser (ganz rechts) steht Rede und Antwort


Um den durch Wangen führenden Fluss Argen für die Bevölkerung erlebbar zu machen und gleichzeitig dem Hochwasserschutz Rechnung zu tragen, musste das enge Flussbett deutlich verbreitert und an einer Stelle sogar mit einem „Knieverlauf“ umgeleitet werden. Die erste Hochwasserprobe wurde im Frühjahr nach einem Starkregen sogleich erfolgreich bestanden. Natürlich gibt es die üppigen Blumen- und Staudenbeete zu bewundern und wurde auf die Nachpflanzung klimaresistenter Bäume wert gelegt. Insbesondere für die Kinder werden zahlreiche Spielplätze auch mit einem kühlenden Wasserbecken angeboten. Wem das nicht ausreichte, vergnügte sich gleich am neuen Flussbett der Argen.
Allein für die dauerhafte „grün/blau“ Infrastruktur wurden rd. 90 Mio. Euro ausgegeben, wobei aus verschiedenen Fördertöpfen von EU, Bund und Land rd. 60 Mio. Euro finanziert sind. Die Gemeinde trägt die übrigen 30 Mio. Euro. Alle waren sich einig, dass dies gut angelegtes Geld ist.
Bevor es am Spätnachmittag wieder nach Hause ging, war sogar noch Zeit, durch die malerische Altstadt von Wangen zu flanieren und einzukehren. Der Ausflug in den südöstlichen Zipfel von Württemberg kann nur empfohlen werden.

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 Stärkung nach dem ersten Teil des Rundgangs

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Der kultige Milchpilz, inzwischen Wahrzeichen der Gartenschau