Auf eine solch lange Karriere im Vereinssport kann kaum einer zurückblicken: Drazen Plavec ist seit mehr als 25 Jahren Trainer beim Tennisclub in Pliezhausen. Seinem großen Engagement ist es mit zu verdanken, dass der TC mit heute ungefähr 420 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in der Gemeinde ist. Foto: Keller

Ein Beruf, der für ihn längst zur Berufung geworden ist. Dass jemand als Trainer mehr als 25 Jahre lang im gleichen Verein engagiert ist und das tägliche Training und Spiel mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nicht missen möchte, das ist schon eine Besonderheit.

Drazen Plavec hatte in Zagreb, seiner Heimatstadt, zunächst ein Bauingenieur-Studium absolviert, nebenher als Tennislehrer aber immer schon was dazu verdient. Der Apfel fiel da nicht weit vom Stamm, denn schon sein Vater Stjepan war ein leidenschaftlicher Tennisspieler und so stand der kleine Drazen von Kindesbeinen an auf dem Tennisplatz und zeigte schon als Fünfjähriger vielversprechende Anlagen fürs Spiel mit den kleinen Filzbällen.

Von »Midcourts« bis »Uhu«

Als Jugendlicher spielte Drazen Plavec sehr intensiv Tennis, war in der kroatischen Rangliste bald gut platziert, machte später neben dem Studium den Trainerschein, vertiefte seine Kenntnisse bei einem USA-Aufenthalt und lernte eines Sommers, als er auf der kroatischen Halbinsel Losinj arbeitete und Touristen das Tennisspielen beibrachte, eine Familie aus Tübingen kennen. Von dieser nach Tübingen eingeladen, gab ihm jemand aus dem Tübinger Tennisverein den Tipp, dass der TC Pliezhausen einen Jugendtrainer sucht. Das war 1991 – und aus dem Aspiranten für den Job wurde schnell der Pliezhäuser TC-Coach, der damals etwa 50 bis 60 Jugendliche betreute und heute für deren 120 zuständig ist. Längst ist er mit seiner Frau Milenka und den beiden zwanzigjährigen Zwillingssöhnen Jan und Luka in Pliezhausen heimisch geworden und fühlt sich pudelwohl. Im vergangenen Jahr wurde Drazen Plavecs 25-jähriges Trainerjubiläum mit einem großen Fest zusammen mit 120 Gästen im Tennisheim gebührend gefeiert.

Dass der TC Pliezhausen heute bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren insgesamt 34 Teams hat, die alle von »Cane« betreut werden, das ist nicht zuletzt des Trainers Verdienst. Er hat es geschafft, Tennis als Familiensport in Pliezhausen populär zu machen: »In der Tennissaison verbringen etliche Familien heute das Wochenende im Club«, bestätigt Karl Luz vom TC-Vorstand.

Neben Drazen Plavec, der den B-Trainerschein besitzt, sind im TC Pliezhausen auch noch sieben C-Trainer aktiv. Fortbildungen stehen immer wieder auf dem Programm. Erst letztens war »Cane« beim Tennis-Bundeskongress Anfang Januar in Berlin mit dabei.

Was für ihn den Tennissport neben der Möglichkeit, sein Auskommen damit zu verdienen, besonders auszeichnet? Der TC-Trainer muss nicht lange überlegen: »Tennis kann man ein Leben lang spielen.« Zum Beweis erwähnt er die TC-Gruppe der »Uhu« – betagtere Vereinsmitglieder, die noch keine hundert Jahre alt sind, aber ein Team »70 plus« gegründet haben und zehn Mann hoch sogar noch an Liga-Spielen teilnehmen. TC-Frauen sind nicht minder aktiv und spielen ebenfalls in der Kategorie »Über 70« Hobby-Damendoppel. Noch eines stellt er heraus: »Tennis ist keine Kontaktsportart, die Gefahr durch einen Gegner verletzt zu werden, besteht also nicht.«

Neben den 34 Teams von den »Midcourts«, den Zehnjährigen, über die »Kidcups« im Alter bis zu zwölf Jahren, Mädchen und Knaben, Junioren und Erwachsene bis zu den Senioren ist Drazen Plavec als Trainer auch in der Gemeinschaftsschule regelmäßig tätig und betreut als Lehrkraft eine Tennis-AG. Und auch selbst bei den Kleinen im Kinderhaus Regenbogen weckt er schon das Interesse am Tennisspiel.

Aufgund all dieser Aktivitäten kommt es nicht von ungefähr, dass der Tennisclub in Pliezhausen mit heute 420 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in der Gemeinde ist und im Gegensatz zu vielen anderen keine großen Nachwuchssorgen hat. (GEA)